Wochenlang pirschte der 67- jährige Mann, duie Büchse geschultert mit schlürfenden Schritten und gebeugt durch das malerische Diemeltal. Er schien desilosioniert und sein Rauschebart zitterte leicht als er dem Waldecker Tagbaltt berichtet, dass sein Leben völlig aus dem Ruder gelaufen ist, seit er im April dieses Jahres das Revier gewechselt habe. Das neue Revier liegt westlich von Deisfeld, nördlich von Eimelrod und südlich von Ottlar und zählt zu den schönsten Jagdrevieren in Waldeck-Frankenberg. Ordentlich Rehwild mit kapitalen Böcken und starke Sauenbestände runden das Profil des Revieres ab. Was fehlte war der finale Schuss aus seiner Büchse im Kaliber 7 x 64 mm auf verhoffendes Scharzwild.
Während seine Jagdfreunde fast wöchentlich erfolgreich dem Schwarzwild nachstellten, schien Diana dem prächtigen Jäger nicht hold zu sein. "Ich habe schon darüber nachgedacht Angeln zu gehen", beschrieb der 67-Jährige die verfahrene Situation. Aus Scham hat der erfolglose Schwarzwildjäger seit Monaten den Stammtsich in Eimelrod gemieden und sich windigen Gesellen in Willingen angeschlossen, die ebenfalls erfolglos der Jagd frönen und sich stattdessen Weib, Wein und Gesang hingeben.
Einige Jahre zuvor hatte der Waidmamn ein Revier am Diemelsee bejagt, war dort zwar auch erfolglos, doch die Sauen machten es dem Jäger etwas leichter, den Zeigefinger zu krümmen. Karl Bock: "Die Schweine blieben ab und zu mal stehen, in dem neuen Revier sind die nur am rennen", so der wildbegeisterte Jäger aus einem Diemlseer Ortsteil gegenüber der Redaktion von Waldecker Tagblatt.de.
Rettung in letzter Minute könnte nun von einem feinen Herrn aus Heringhausen nahen: "Als Geheimtipp habe ich dem Herrn Bock ein sogenanntes Sauenstopp mitgebracht, so dass das Schießen auf den flüchtigen Keiler gelingen sollte", bestätigte der Diemelseer seine Einlassung. Wichtig bei der Sache ist die genaue Anwendung des Mittels. Malbäume, Kirrungen und Wildwechsel sollten großflächig eingesprüht werden. Um ganz sicher zu gehen, muss der Lodenmantel und der Filzhut ebenfalls aromatisiert werden, ein ordentlicher Sprüh-Strahl in den eigenen Mundraum wirkt sich positiv auf das Verhalten der Wildschweine aus. "Ich habe mit dem Mittel beste Erfahrungen gemacht und werde weiterhin Sauenstopp im Revier verwenden", bestätigte der Jagdfreund von Karl Bock gegenüber dem Waldecker Tagblatt. Allein in diesem Jahr hat der Heringhäuser nach eigenen Angaben 17 Sauen auf diese Art zur Strecke gebracht.
Das Stopp-Mittel gibt es übrigens bei Raiffeisen in Adorf für 20,99 Euro zu kaufen. Aber bitte nicht weitersagen.
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